Tag der beruflichen Orientierung

Ein Tag mit den Bildungspartnern

Der Arbeitsmarkt ist ein sensibles System, das nur funktioniert, wenn Angebot und Nachfrage zueinander passen und die Bedingungen und Voraussetzungen für alle Beteiligten zufriedenstellend sind. Umso wichtiger ist es immer wieder, die Vorstellungen der Arbeitgeber und Arbeitnehmer aufeinander abzustimmen und in Einklang zu bringen. Gerade das gestaltet sich jedoch nicht immer so einfach. Die meisten Betriebe suchen händeringend Mitarbeiter, an allen Enden und Ecken herrscht ein Mangel an Fachkräften. Auf der anderen Seite stehen Jugendliche, die sich auf den Weg machen, den richtigen Beruf zu finden, mit dem sie ihre Zukunft sinnvoll, unabhängig und selbstständig gestalten können.

Auf diesem Weg werden die Schülerinnen und Schüler der August-Ganther-Schule kontinuierlich durch zahlreiche Maßnahmen, Aktivitäten und Veranstaltungen von der fünften bis zehnten Klasse begleitet. Eine der Aktionen ist der Tag der beruflichen Orientierung für die achten Klassen, der einmal im Jahr mit allen Bildungspartnern stattfindet. In diesem Jahr waren die Firmen Ernst Umformtechnik, Koehler Paper, Ruch NOVAPLAST, Erdrich Umformtechnik, Hollnberger Fensterbau sowie Decker´s Frischecenter, die Sozialstation St. Elisabeth und die Stadtwerke Oberkirch am Start. Krankheitsbedingt konnten die Firma DOLL Fahrzeugbau aus Oppenau und der Pflegedienst des Schwesternverbandes nicht teilnehmen.

Alle Betriebe hatten spannende Mitmachtangebote und interessante Informationen zum Betrieb und den angebotenen Berufen im Gepäck. Bei der Veranstaltung erfuhren die Jugendlichen aber auch, was bei der Verfassung von Bewerbungsschreiben und Lebensläufen zu beachten ist.  Außerdem waren auch wieder Auszubildende dabei, zum Teil ehemalige Schülerinnen und Schüler der Werkrealschule, die aus eigener Erfahrung berichten konnten, wie sie zu der Entscheidung für „ihren“ Beruf gekommen sind. Dabei kristallisierte sich heraus, dass bei allen das Sammeln von Erfahrungen bei verschiedenen Praktika eine enorme Rolle spielte. „Es ist gut, in einem Praktikum oder an Schnuppertagen mehrere Sachen auszuprobieren, um herauszufinden, was passt und einem liegt,“ meinte ein Auszubildender.

Außerdem bietet solch eine Testphase auch immer die Möglichkeit, hilfreiche Kontakte zu knüpfen, Einblicke in die betrieblichen Abläufe zu erhalten sowie den Betrieb und die Mitarbeiter dort kennenzulernen.

„So war schon häufig das Praktikum der Schritt direkt in die Ausbildung,“ erklärte Schulleiterin Ursula Erdrich. Umfangreiche Unterstützung bei der Berufsorientierung, der Praktikumssuche, aber auch bei der Bewerbung erhalten die Schülerinnen und Schüler von der Schule, wobei auch das Projekt „Erfolgreich in Ausbildung“ und die Berufsberatung der Bundesagentur für Arbeit individuell und intensiv mit Rat und Tat zur Seite stehen.

Dabei wird darauf geachtet, dass die Zeugnisnoten zu den jeweiligen Vorstellungen passen, allerdings machten die Ausbildungsverantwortlichen der Unternehmen deutlich, dass die Noten nicht das allein Entscheidende sind. Im Vordergrund stehen vielmehr die allgemeine Leistungsbereitschaft, das Interesse, die Motivation und das Engagement, das beim Kennenlernen in einem persönlichen Gespräch erkannt werden kann. Gerade deswegen ist auch der Tag der beruflichen Orientierung an der August-Ganther-Schule für alle Beteiligten eine Chance des gegenseitigen Kennenlernens in einem zwanglosen Rahmen.

Oberkirch (stü)