Tag der beruflichen Orientierung
Wie eine schuleigene Berufsinformationsmesse – so gestaltet sich der Tag der beruflichen Orientierung, den die August-Ganther-Schule alljährlich mit ihren Bildungspartnern veranstaltet. Dabei treffen Ausbilderinnen und Ausbilder der Betriebe und Einrichtungen mit Vertretern ihrer Auszubildenden auf Schülerinnen und Schüler der Werkrealschule, überwiegend aus den achten Klassen, teilweise auch der neunten und zehnten Klassen. Auf diese Weise entsteht schon früh ein Kontakt zwischen denjenigen, die Ausbildungsplätze besetzen wollen und denjenigen, die sich jetzt im Entscheidungsprozess zu ihrer beruflichen Zukunft befinden.
„Für uns ist diese Veranstaltung viel wichtiger als eine groß angelegte Messe, weil wir hier viel näher an den Jugendlichen dran sind und der Kontakt sich viel intensiver gestaltet,“ erklärte Jens Boeuf, Ausbildungsleiter der Firma Ernst Umformtechnik. In Kleingruppen teilt sich die Schülerschar auf die inzwischen zehn Bildungspartner der August-Ganther-Schule auf. Nach ihren Neigungen und Interessen können sie sich in zwei Durchgängen bei den Ausbilderinnen und Ausbildern von Koehler Paper Group, Firma Ernst Umformtechnik, Firma Erdrich Umformtechnik, DOLL Fahrzeugbau, Ruch NOVAPLAST, Sozialstation St. Elisabeth, Pflegedienst des Schwesternverbandes, Decker´s Frischecenter EDEKA, Hollnberger Fensterbau und Stadtwerke Oberkirch über die Unternehmen und Einrichtungen, die verschiedenen Berufsbilder mit ihren unterschiedlichen Aufgaben und Tätigkeiten informieren. Und natürlich erfahren die Jugendlichen alles über Dauer, Gestaltung und Inhalt der Ausbildungen.
Wichtig sind für die Schülerinnen und Schüler die Aussagen der Auszubildenden, die bei dem Tag der beruflichen Orientierung dabei sind, die meisten in der Mitte oder am Ende ihrer Ausbildung, jedenfalls bereits mit einiger Erfahrung in ihrem Beruf. Sie berichteten von ihrem Werdegang, von ihrem Entscheidungsprozess und davon, was ihnen auf ihrem Weg geholfen hat und wie sie Unterstützung gefunden und erhalten haben.
Einhellig machten sie deutlich, dass Praktika eine unheimlich wichtige Rolle spielen und deswegen keine Möglichkeit ausgelassen werden sollte, auf diese Weise Einblicke in Berufe zu erhalten. „Reinschnuppern und so viel wie möglich ausprobieren, das ist der beste Weg, um herauszufinden, was einen interessieren könnte,“ brachte ein Auszubildender die Aussagen auf einen Nenner.
Praktika tragen aber nicht nur zur Orientierung der Jugendlichen bei, sie fördern auch das Kennenlernen auf menschlicher Ebene, den persönlichen Kontakt, der eine ausschlaggebende Rolle spielen kann, wenn man dabei feststellt, dass alles stimmig ist. „Wir möchten wissen, wer die Person hinter der Note ist,“ erklärte ein Ausbilder. Es ginge bei einem Praktikum nicht nur darum, herauszufinden, ob der Schüler zum Betrieb passt, sondern auch, ob der Betrieb zum Schüler passt.
Aus diesem Grund spielt der Tag der beruflichen Orientierung an der Werkrealschule für die daran beteiligten Betriebe und Einrichtungen eine so große Rolle. Abgesehen davon, dass das eigene Unternehmen sich und die Ausbildungsberufe präsentieren könne, habe man auch Gelegenheit, den Nachwuchs kennenzulernen und Kontakt zu den Schülerinnen und Schülern aufzunehmen. Außerdem habe man ein Bild vor Augen, falls man den einen oder anderen Namen auf einer Bewerbung zu sehen bekomme. Schließlich haben schon viele Jugendliche den Weg von der August-Ganther-Schule direkt in eine erfolgreiche Ausbildung gestartet.
Oberkirch (stü)