Rezertifizierung ein voller Erfolg
Eine zukunftsorientierte Schule sollte nicht nur Bildung und Wissensvermittlung zum Inhalt haben, sondern Kinder und Jugendliche bei der Persönlichkeitsentwicklung unterstützen und ihnen eine positive Orientierung in allen Bereichen des Lebens mit auf den Weg geben. In diesen Bemühungen hat sich die August-Ganther-Schule bereits vor einigen Jahren die berufliche Orientierung ihrer Schützlinge auf die Fahne geschrieben, als eine der wichtigsten Säulen des Schulkonzeptes auf stabile Beine gestellt und stetig weiterentwickelt – und das mit Erfolg.
Nach der Zertifizierung mit dem BoriS-Berufswahl-Siegel Baden-Württemberg 2014 und der ersten Rezertifizierung 2017 kann sich die Werkrealschule nun über die weitere Vergabe des begehrten Zertifikates freuen. Schulleiterin Ursula Erdrich und die Fachbeauftragte für das Team „Berufsorientierung“ Marion Stürzel konnten bei der Vergabefeier im Regierungspräsidium Freiburg die für die nächsten fünf Jahre gültige Urkunde entgegennehmen. Ausgezeichnet werden damit Schulen, die sich im Bereich Berufsorientierung für die Schülerinnen und Schüler im besonderen Maße engagieren, vor allem auch über die Bestimmungen des Bildungsplanes und der bestehenden Verwaltungsvorschriften der Kultusministerien hinaus.
„Wir wollen die Jugendlichen bereit machen für das Leben,“ erklärt Ursula Erdrich die umfangreichen und vielfältigen Aktivitäten, die in den unterschiedlichen Klassenstufen stattfinden und seit geraumer Zeit zum Schulalltag dazugehören. Von großer Bedeutung ist dabei die individuelle Begleitung der Schülerinnen und Schüler, die sich an ihren jeweiligen Fähigkeiten und Interessen orientiert. Dies geschieht mit der tatkräftigen Unterstützung von inzwischen zehn Bildungspartnern in den verschiedensten Branchen, einigen Kooperationen mit unterschiedlichen Einrichtungen und Institutionen und klar ausgearbeiteten Berufswegeplänen für alle Klassen.
Was kann ich?, Was will ich?, Was ist mir wichtig? Auf diese Fragen finden die jungen Menschen Antworten, mit deren Hilfe sie ihren Weg in den Beruf, aber auch ins Leben finden können. „Durch das vielfältige Angebot unserer
Aktivitäten und Aktionen im Rahmen der Berufsorientierung über alle Klassenstufen hinweg können sie ihren Vorstellungen und Wünschen auf die Spur kommen, sie weiterentwickeln und schließlich verwirklichen,“ meint die Schulleiterin. Dass das Konzept Früchte trägt, zeigt sich am Ende jedes Schuljahres, wenn evaluiert wird, wie es für die Absolventinnen und Absolventen der August-Ganther-Schule weitergeht: alle besuchen weiterführende Schulen, besuchen die 10. Klasse der Werkrealschule oder gehen in eine Ausbildung. Fünf der diesjährigen Absolventen werden ihre berufliche Entwicklung bei einem der Bildungspartner starten.
Maßgeblich für das Gelingen der vielen Maßnahmen ist jedoch neben dem unermüdlichen Engagement der begleitenden Lehrerinnen und Lehrer sowie anderer am Entwicklungsprozess Beteiligten immer wieder die persönliche Einstellung der Jugendlichen zu ihrem Werdegang und dem, was sie erreichen wollen und können. „Wir wollen in ihnen das Bewusstsein schaffen, dass diese Bestrebungen nicht der Schule oder den Lehrkräften dienen, sondern ihnen selbst, ihrer Zukunft und der Art und Weise, wie sie sie gestalten wollen,“ beschreibt Marion Stürzel den Prozess, den die Mädchen und Jungen in der Zeit an der August-Ganther-Schule durchlaufen. „Sie können sich Ziele setzen, diese erreichen und ihren Platz in der Gesellschaft finden, der ihnen nicht nur die Anerkennung der anderen bringt, sondern vor allem auch Zufriedenheit und Selbstbewusstsein,“ so Stürzel. Den Jugendlichen soll klar gemacht werden, dass ein Beruf neben einem sicheren Einkommen, mit dem man sich Träume und Wünsche erfüllen kann, auch immer wieder Selbstständigkeit und Unabhängigkeit bedeutet.
Oberkirch (stü)